Diese Ablaufsbeschreibung ist sehr viel geprägt durch meine eigene Erfahrung. Hinzu kamen ein paar gelesene Beiträge in Foren und auch Berichte von Bekannten und Freundinnen. Der Ablauf ist sicher je nach Klinik nochmal sehr unterschiedlich was die Details betrifft. Fragt dazu bitte immer sehr detailliert nach wenn es euch wichtig ist.
Die Vorbereitung einer Ausschabung
Ihr bekommt in einem Vorgespräch die Risiken und den Ablauf grob erklärt. Außerdem müsst ihr Angaben zu eurer Gesundheit, Allergien etc. machen, die vor allem die Narkose betreffen. Im Allgemeinen wird hier auch darüber gesprochen, was mit deinem Baby nach der Ausschabung passiert. Du kannst fordern es danach mit nach Hause nehmen zu dürfen. Bei einer dritten Fehlgeburt in Folge zahlt die Krankenkasse jedoch eine umfassende Untersuchung um den Grund für die Fehlgeburt nach Möglichkeit zu erfahren.
Natürlich wird auch noch einmal ein Ultraschall zur Kontrolle gemacht.
Schreibt euch vor diesem Gespräch Fragen zusammen. Diese könnten sein:
- Welche Medikamente erhalte ich während der Ausschabung?
- Ist eine Saugkürettage, die schonender ist, bei mir möglich?
- Wie genau läuft die Vorbereitung ab? Welche Dinge werde ich noch vor der Narkose erleben? Können einzelne Dinge, die mir unangenehm sind, erst nach der Narkosespritze erfolgen?
- Was geschieht mit meinem Baby? Gibt es eine Trauerfeier (falls dir das wichtig ist)?
Mit nach Hause bekommt ihr ein Medikament, das euren fest verschlossenen Muttermund weich und leicht offen machen soll.
Vor der Ausschabung
Ihr müsst vor der OP 6 Stunden nüchtern sein.
Ich würde vorschlagen, dass ihr selbst tastet oder aber eine Untersuchung des Muttermundes verlangt. Oder ihr habt eine Hebamme, die euch untersucht. Der Muttermund sollte weich und leicht offen sein. Je besser dies durch die Tablette geklappt hat desto geringer meines Erachtens ein Risiko bzgl. der Muttermundsöffnung.
Die Vorbereitung direkt vor der OP ist wohl sehr unterschiedlich. Du wirst ein OP Hemd an bekommen und musst alle Metallgegenstände ablegen - diese kannst du also gleich am Besten zu Hause lassen. Ich war zudem noch mit einer Binde und Einweghöschen bekleidet weil ich stark geblutet habe. Ich weiß nicht wie das bei Frauen ohne Blutung ist. Wenn euch hier etwas unangenehm ist, dann sprecht es an. Sucht nach Lösungen und Alternativen. Die Schwestern sind oft sehr freundlich und hilfsbereit. Erfragt den genauen Ablauf ggf. im Vorgespräch und macht hier schon klar, wenn euch was mulmig ist. Oder sprecht es am nächsten Tag vor der OP an.
Eure Beine werden zur OP hoch gelegt wie beim Frauenarzt. Bei mir wurde das gemacht als ich schlief. Ich denke, dass diese Variante die Bessere ist. Fragt deshalb nach, wenn ihr die Positionierung nach der Narkose wollt. Eure Arme werden mit Gurten befestigt, damit sie ohne Körperspannung nicht vom Tisch fallen. Wenn euch das unangenehm ist dann fragt danach, dass auch dies erst nach der Narkose geschieht.
Ihr erhaltet zuvor einen Zugang am Handrücken oder Handgelenk. Direkt vor der Op wird dann ein Narkosemittel gespritzt, das sehr schnell wirkt.
Nach der OP
Ihr verbleibt noch 15 Minuten mindestens im Aufwachraum. Wenn eure Werte der Sauerstoffsättigung und der Herzrhythmus gut sind könnt ihr zurück auf Station. Kommt es zu Unregelmäßigkeiten oder seid ihr nicht so schnell wieder voll da, dauert die Zeit im Aufwachraum entsprechend länger. Hier sind keine Angehörigen erlaubt. Ich war nach der Narkose vom Moment des ersten Wahrnehmens (ich dachte da ich wäre gerade beim Einschlafen und hatte gar nicht gemerkt, dass ich kurz weg war) innerhalb gefühlt 1 Minute voll da. Auch das Trinken eines Glases Wasser klappte sofort.
Wenn es euch interessiert fragt nach welche Medikamente ihr erhalten habt. Bei mir waren das neben der Narkose ein Mittel gegen Übelkeit, ein Schmerzmittel (präventiv) und Oxytocin zum Zusammenziehen der Gebärmutter.
Nach der OP müsst ihr in der Regel das erste Mal zusammen mit einer Schwester zur Toilette. Sie überprüft dann die Blutungsstärke. Außerdem merkt ihr dann ob ihr nach der OP wieder fähig seid aufzustehen. Wenn alles gut ist dann könnt ihr ein paar Stunden danach schon wieder nach Hause.
Besorgt euch zuvor jemanden, der euch abholt! Ihr dürft nach der Narkose nicht selbst Auto fahren.