Laut diesem Artikel beträgt die Komplikationsrate 2%. Ich hätte sie auf niedriger geschätzt, aber das für mich eher Relevante ist die breite Vielfalt an möglichen Komplikationen.
Trauma - psychologische Beeinträchtigung
Diese langfristige Beeinträchtigung ist wohl die häufigste Komplikation und den meisten Ärzten gar nicht bekannt. Aus diesem Grund solltet ihr mindestens ein paar Tage vergehen lassen bevor ihr euch für diese Variante entscheidet. Durch eine überstürzte Ausschabung fehlt eine Zeit des Abschieds und des Loslassens. Ihr kommt mit vollen Schwangerschaftssymptomen ins Krankenhaus und verlasst es ggf. mit keinen. Der Cut zwischen ich schlafe schwanger ein und wache nicht schwanger auf muss euch bewusst sein. Macht euch außerdem Gedanken darüber was mit eurem Baby nach der Ausschabung geschieht. Ihr habt das Recht es mit nach Hause zu nehmen. Ansonsten ist es inzwischen meistens üblich, dass alle Babys gemeinsam in einer Sammelbestattung vom Krankenhaus beigesetzt werden und es auch 1-2 Mal pro Jahr eine Trauerfeier dazu gibt. Fragt im Krankenhaus nach!
Zweite Folge-OP nötig
Wenn der HCG nach der OP nicht bis unter die Nachweisgrenze sinkt oder im Ultraschall noch Reste sichtbar sind kann eine zweite Ausschabung nötig werden.
Infektion
Durch das Einführen von Instrumenten in die Gebärmutter können Keime aus der Scheide oder Umgebung besonders gut dort hinein gelangen. Teilweise heißt es, dass das Infektionsrisiko bei der Ausschabung sogar höher läge als bei den anderen Möglichkeiten. In dieser Studie war bei natürlichen Fehlgeburten ebenso eine Frau von einer Infektion betroffen wie eine der operierten.
Narkosekomplikationen
Übelkeit und Erbrechen treten bei etwa jeder vierten Vollnarkose auf. Oft gibt es intravenös direkt ein Medikament gegen Übelkeit, so dass diese Komplikation bereits sehr selten geworden ist. Übelkeit ist wohl umso schlimmer je länger die Narkose angedauert hat. Bei einer Ausschabung ist dies sehr kurz um die 10-20 Minuten nur.
Muskelzittern oder Kälteempfinden können ebenfalls auftreten.
Die schlimmste Komplikation ist Erbrechen während der Narkose und damit verbundenes Einatmen in die Lunge. Daraus kann eine Lungenentzündung entstehen. 6 Stunden vor der OP nichts essen vermeidet dieses Risiko. Solltet ihr also eine Ausschabung anstreben hört rechtzeitig mit der Nahrungsaufnahme auf und trinkt nur noch wenig stilles Wasser.
(https://www.onmeda.de/behandlung/vollnarkose-risiken-und-komplikationen-2372-7.html)
In Deutschland liegt das Risiko, durch eine Narkose zu sterben, bei 1:250.000. Kümmert euch gut darum alles eventuell Notwendige vor der OP anzugeben: Medikamente, Erkrankungen, Beobachtungen in Zusammenhang mit eurem Herzen oder Atem, Allergien, frühere Narkoseerfahrungen etc. (https://www.focus.de/gesundheit/arzt-klinik/klinik/narkosearten-und-ihre-komplikationen-haben-sie-auch-angst-nach-einer-operation-nie-mehr-aufzuwachen_id_4999628.html)
Verletzungen der Gebärmutter - Plazenta Praevia oder Folgefehlgeburten
Schwere Blutungen oder sogar ein Riss der Gebärmutter können selten auftreten. Mittlere Verletzungen, die nicht verheilt sind, können dazu führen, dass in einer Folgeschwangerschaft die Plazenta nicht an dieser Stelle anwächst. Sie könnte dadurch verschoben sein und vor den Gebärmutterhalsausgang geraten. Blutungen in der Schwangerschaft können die Folge sein und es ist allgemein ein Kaiserschnitt üblich, der meistens verfrüht nötig wird je nach Blutungsstärke. Auch müssen viele Frauen in der späten Schwangerschaft Liegen um die empfindliche Plazenta nicht unnötig zu reizen.
Zervixinsuffizienz oder Riss im Gebärmutterhals
Ein Medikament vor der OP soll den Muttermund erweichen und leicht öffnen. Dieses entspricht meines Wissens dem der medikamentösen Einleitung - ein Prostaglandin. Durch diese Vorbereitung wird diese Art von Komplikation vermindert. Dennoch wird der Gebärmutterhals oft noch manuell geweitet um die Instrumente einführen zu können.
Ein geschwächter Muttermund kann in einer Folgeschwangerschaft langes Liegen nötig machen, wenn sich der Muttermund zu früh öffnet oder der Gebärmutterhals zu früh verkürzt.
Ashermann Syndrom - Unfruchtbarkeit
Verwachsungen oder Narben in der Gebärmutter können in unterschiedlicher Schwere auftreten. Im Schlimmsten Fall beeinträchtigen sie die Fruchtbarkeit. Sie können aber auch schmerzhafte(re) Regelblutungen auslösen.