Wichtiger Hinweis: Eine Fehlgeburt nicht alleine durchführen!

Liebe Leserin, bitte beachte: Ich bin weder Arzt noch Hebamme oder sonstige qualifizierte medizinische Fachperson und kann daher selbstverständlich auch nicht deren Rat ersetzen. Auf dieser Seite schildere ich lediglich meine persönlichen Erfahrungen und Rechercheergebnisse und rate nicht zuletzt auf Grund eben dieser jeder Frau, sich im Falle einer drohenden Fehlgeburt vertraulich an eine Hebamme zu wenden. Dringend empfehle ich zudem, bei einer zuhause geplanten Fehlgeburt, dafür zu sorgen, dass der Partner oder eine sonstige Vertrauensperson während der Fehlgeburt anwesend ist, um bei auftretenden Komplikationen unverzüglich Hilfe leisten bzw. anfordern zu können.

Alle Werte beziehen sich auf eine Fehlgeburt im ersten Trimenon, d.h. bis zur 12. Woche. Im Allgemeinen kann wohl etwa von 80-90% ausgegangen werden auf einen Zeitraum von ca. 4 Wochen gesehen.

Eine deutschsprachige Studie von 2001 mit 85 abwartenden Patientinnen kam zu folgenden Ergebnissen (https://www.researchgate.net/publication/279644806_Management_von_spontanen_Fehlgeburten_im_ersten_Trimenon_Zuwartendes_Verhalten_versus_Abortk):

Nach 28 Tagen hatten 84 % aller Patientinnen eine komplette natürliche Fehlgeburt (7 Tagen 54 %, nach 14 Tagen 74 %, nach 21 Tagen 81 %).

Hinsichtlich Komplikationen wurden beide Gruppen als gleichwertig betrachtet:  Bei 5 der natürlichen Fehlgeburten (= 6 %) musste eine Notfallkürettage (Ausschabung) wegen starker Blutung und/oder Schmerzen durchgeführt werden, in 3 Fällen (= 4 %) war der Eisenwert unter 10 gefallen (Blutarmut) und in einem Fall (1,17 %) trat eine Infektion auf. Bei der Gruppe mit Ausschabung innerhalb von 48 Stunden mussten in 2 Fällen (= 6 %) eine Re-Kürettage wegen Resten durchgeführt werden, in 1 Fall (= 2 %) trat eine Infektion und in 1 Fall (= 2 %) eine postoperative Blutungsanämie (starker Abfall des Eisenwertes, Blutarmut) auf.

Eine englischsprachige Studie erzielte ähnliche Ergebnisse:

Bei mehr als 80% der Frauen erfolgt innerhalb von 2 bis 6 Wochen eine natürliche Fehlgeburt ohne eine höhere Komplikationsrate als bei einer Ausschabung.
Bei 80-90% der Frauen mit einer inkompletten Fehlgeburt führen ebenfalls 2-6 Wochen Wartezeit zu einem Erfolg.
Bei Frauen mit einer Missed Abortion oder auch verhaltenen Fehlgeburt sind es in dieser Studie nur 65-75% der Frauen, die innerhalb von 2-6 Wochen eine komplette Fehlgeburt haben.

(https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/16202377)

Dies zeigt, dass eine längere Wartezeit anscheinend durchaus öfter vorkommen kann. Ich selbst habe durch Recherchen von insgesamt 3 Frauen mit über 3 Monaten gehört und meine eigene Geschichte ging auch länger als 12 Wochen und niemand weiß wie lange noch.

In der britischen NICE-Leitlinie wird das exspektative Vorgehen (Abwarten) nach Ausschluss von Kontraindikationen als Behandlungsmethode der ersten Wahl für die ersten 7–14 Tage nach Diagnosestellung genannt.

Als Kontraindikationen, also Gründe, die ein Abwarten ausschließen, werden in England genannt:

  • Fieber aufgrund einer Infektion
  • Kreislaufinstabilität durch die Blutung
  • starke Blutung mit Hämoglobin gesunden unter 9
  • Schwangerschaft außerhalb der Gebärmutter (bspw. Eileiterschwangerschaft)
  • Blasenmole
  • Blutgerinnungsstörung bei der Frau
  • eingesetzte Spirale in der Gebärmutter (bei Schwangerschaften trotz Spirale)

Kommentare powered by CComment

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.